ERIMA GFL WOCHE 15 – “Quo Vadis“ – Berlin Adler?
Am kommenden Samstag (17. August), treffen die New Yorker Lions in ihrem letzten Auswärtsspiel der regulären Erima-GFL Saison, auf die Mannschaft der Berlin Adler. Die Voraussetzungen für eine spannende Partie im Berliner Poststadion (Kick-Off 17 Uhr), könnten dabei besser nicht sein. Sowohl für die Lions als auch für die Adler, steht die Playoff-Teilnahme auf dem Spiel. Könnten sich die Braunschweiger mit einem Sieg in der Hauptstadt, bereits rechnerisch die Playoffs sichern, müssen die Berlin Adler unbedingt einen Sieg erlangen, um noch im Playoff Rennen zu bleiben. Mit Blick auf die bisherige Saison, brauchen sich die Berlin Adler nicht zu verstecken. Zwar stehen sie mit „nur“ vier Siegen, bei fünf Niederlagen, aktuell auf Platz fünf in der Tabelle der GFL Nord, einen Platz hinter den New Yorker Lions, doch in allen Spielen zeigten sie gute Leistungen. Bestes Beispiel dafür war die Partie am vergangenen Wochenende gegen die Potsdam Royals, in dem die Adler lange Paroli bieten konnten und sich letztendlich nur knapp mit 15:29 geschlagen geben mussten. Im Angriff der Hauptstädter führt niemand anders als der in Braunschweig bestens bekannte, Hendrik Scharnbacher Regie.
Erst zu Beginn des Jahres entschied sich der Spielmacher dafür, nach Berlin zu wechseln und die Löwen zu verlassen. In den bisherigen Partien der Spielzeit 2024, glänzt er mit einem Raumgewinn von über 1.300 Yards aus Pässen und 12 Touchdowns, bei nur zwei Interceptions. Des Weiteren erlief er fünf weitere Scores selbst. Verletzungsbedingt musste er zwischenzeitlich zurückstecken, so dass Headcoach Zach Cavanaugh selbst das Kommando im Angriff übernahm. Den Quarterbacks der Berliner zur Seite, steht gleich ein ganzes Arsenal an gefährlichen Anspielstationen bzw. Runningbacks. Ein weiterer Bekannter in Braunschweig ist dabei Chuka Austin Okpalobi, welcher 2021 im Kader der Lions stand und nun bereits sein zweites Jahr im Jersey der Berliner aufläuft. Mit über 700 Yards Raumgewinn aus Passfängen und Läufen, ist der US-Amerikaner eine der wichtigen Anspielstationen in der Offense der Hauptstädter. Bester Mann mit Blick auf die erreichten Yards, als auch in Sachen Scores, ist das Berliner Eigenegewächs Chrisman Kyei. Sowohl als Runningback, als auch als Ballfänger, lässt er gegnerische Verteidigungsreihen regelmäßig verzweifeln. Dritter im Bunde der gefährlichsten Angriffswaffen im Kader der Berliner ist Wide Receiver Maylan Bacher, der mit knapp über 800 Yards Raumgewinn, auf Platz drei in der Gesamtstatistik auftaucht.
Auf Basis der Statistiken, ist die Achillesferse der Berlin Adler die Verteidigung. Insgesamt ließen die Gastgeber im Schnitt etwas mehr als 410 Yards / Spiel an Raumgewinn zu und belegen damit den letzten Platz unter allen Erima-GFL Teams. Doch Statistiken hin oder her, spiegeln diese nicht immer das reelle Bild und können Dinge verzerren. Bester Akteur in der Defense der Adler ist ohne Wenn und Aber US-Linebacker Donavan Haydan. Mit bisher 101 Tackle steht er unangefochten auf Platz eins unter allen Verteidigern der Liga. Bester Passverteidiger im Kader der Adler ist der Finne Iiro Pekkarinen. Mit bisher im Schnitt über 160 zugelassenen Yards bei Läufen des Gegners, liegt dort der „Schwachpunkt“ in der Defense der Berliner. Auch mit bisher nur vier erzielten Quarterback-Sacks, gibt es Verbesserungspotential.
Mit Blick auf die noch ausstehenden Spiele beider Mannschaften, müssen die Lions alles daransetzen, die Partie zu gewinnen. Mit einem Sieg sind sie sicher in den Playoffs und können nicht mehr vom vierten Tabellenplatz verdrängt werden. Bei einer etwaigen Niederlage wären sie punktgleich mit den Berlin Adler und würde durch den direkten Vergleich auf Platz fünf abrutschen und somit auch von den Playoff-Plätzen verdrängt werden. Zwar ist damit noch nichts vollständig verloren, doch Bedarf Schützenhilfe von anderen Teams, damit das Team von Headcoach Troy Tomlin noch aus eigener Kraft mit zwei Siegen, die Endrunde erreichen kann.
Die Berlin Adler haben mit den Kiel Baltic Hurricanes (31.08.2024) und den Berlin Rebels (07.09.2024) das vermeintlich leichtere Restprogramm im Gegensatz zu den ausstehenden Spielen für die Braunschweiger gegen die Potsdam Royals (24.08.2024) und den Hildesheim Invaders (08.09.2024).
Text: Holger Fricke